Tipps für den Monat Dezember
Normalerweise wird vor Weihnachten der Winterschutz durch Vlies/Fichtengrün oder Jutegewebe angebracht. Folie oder anderes luftundurchlässige Material ist ungeeignet und darf nicht verwendet werden. Noppenfolie nur bei Kübelpflanzen an Kübel oder Töpfe anbringen; nicht aber die oberirdischen Triebe damit zubinden. Luft muss immer zirkulieren können. Ansonsten bildet sich Kondenswasser, welche (Sekundär)-Pilzerkrankungen hervorrufen.
Bisher hatten wir nur am vorletzten November-Wochenende Minusgrade. Frostfeste Pflanzen können diese Temperaturen auch ohne Winterschutz nichts anhaben. Alle frostempfindlichen Kübelpflanzen sind bereits an sicheren frostfreien Orten.
Ich habe unsere frostempfindlichen Kübelpflanzen vor den ersten Frösten an sichere frostfreie Orte (Gewächshaus) gebracht, da es nachts sehr kalt war.
Frostempfindliche Kübelpflanzen:
Engelstrompete (Datura) – Brugmansia suaveolens
Bleiwurz – Plumbago auriculata
Zierbanane – Musa ensete (inkl. andere Arten und Sorten)
Elefantenfuß – Yucca elephantipes
Wandelröschen – Lantana camara
Faustregel: „Kübelpflanzen so spät wie möglich rein und so früh wie möglich raus!“
Die Kübelpflanzen fühlen sich am wohlsten, wenn sie in frostfreien Perioden draußen stehen. Optimal wäre dann ein Rollbrett unter dem Kübel; dann könnte man die Pflanzen an frostfreien Tagen rausstellen und bei Frost wieder hineinstellen.
Meist folgt nach dem ersten Frost im November eine frostfreie Phase.
Empfindliche Stauden und Gehölze sollte man dann vor Weihnachten abdecken. Man weiß nie, wie der Winter wird. Trotz Klimawandel kann es durchaus eine Frostphase mit -10° bis -20°C geben!
Nachfolgend eine kleine Auswahl an Pflanzen, welche Winterschutz benötigen:
| Feige | Ficus carica |
| Bambus | Phyllostachys (mit Vlies einpacken) |
| Montbretien | Crocosmia crocosmiiflora |
| Kap-Fuchsie | Phygelius capensis |
| Pampasgras | Cortaderia selloana (trockener Standort!) |
| Fackellilie | Kniphofia uvaria (trockener Standort) |
| Goldkeule | Oronthium aquaticum |
| Himmelsbambus | Nandina domestica |
| Baum-Erica | Erica arborescens |
| Kamelie | Camellia japonica (wintergrün, besser in Gewächshaus) |
| Säckelblume | Ceanothus delilianus |
| Bartfaden | Penstemon stenophyllus |
| Glanzmispel | Photinia fraseri |
| Ölweide (gelbbunt) | Eleagnus pung. Maculata |
| Chilenische Schmucktanne (bis 2,50 m) | Araucaria araucana |
| Berg-Orchidee, pink | Pleione limprichtii (ev. in Keller) |
| Feigenkakteen | Opuntia imbricata |
| Andenpolster | Azorella trifurcata |
| Kokardenblume | Gaillardia-Hybr. |
| Jap. Azaleen | Rhododendron obtusum (Schutz vor Wintersonne) |
| Lavendelheide (weissbunt) | Pieris japonica Variegata |
| Stachelblättrige Duftblüte (weissbunt) | Osmanthus heterophyllus ‘Variegatus‘ |
| Japanische Korkspindel | Euonymus jap. in Sorten |
| Spanischer Schneeball | Viburnum tinus |
| Spanischer Schneeball | Viburnum davidii |
| Dreiblättrige Orange | Poncirus trifoliata |
| Ingwerorchidee | Roscoea purpurea |
| Aucube | Aucuba japonica ‘Variegata‘ |
| Nachtkerze rosa | Oenothera speciosa siskiyou |
| Japanspindel | Euonymus microphyllus |
| Blauraute | Perovskia abrotanoides |
| Mittagsblume | Delosperma nubigenum |
| Rosen | Die Veredelungsstelle muss geschützt sein (im Boden) |
| Roseneibisch | Hibiscus moscheutos |
Wichtig: Den Pflanzen keinen Winterschutz geben, wenn es noch warm ist! (warm = Temperaturen über -2°C). Optimal wäre das Abdecken vor einer Kälteperiode (-5° bis -12°/15°)
Wintergrünen Pflanzen einen hellen Standort geben. Wintergrün heißt, dass die Blätter an der Pflanze bleiben und nicht abgeworfen werden.
Je kühler
- umso sparsamer wird gegossen
- außer winterblühende und immergrüne Arten: z. B.
- Kamelie
- Zimmerlinde
- Elefantenfuß
- Sommerjasmin
Jedoch Staunässe vermeiden! Immer für Wasserabzug sorgen, z. B. Drainage mit Splitt im Kübel.
Häufig lüften – keine stehende Luft = sonst kommt es zu Pilzerkrankungen.
Teich
Alle abgestorbenen Teile (nur Blätter) wurden bereits im November entfernt, grasartige Stengel, z. B. Rohrkolben, Schilf bleiben über den Winter stehen. Diese sind wichtig für den Gasaustausch bei einer möglichen Eisschicht im Winter. Es muß dann nur noch die Filteranlage und der Eisfreihalter – falls vorhanden – auf Funktionsfähigkeit überprüft werden.
Buchsbaumzünsler
Diese Raupe „Nimmersatt“ wird wegen des warmen Wetters in diesem Jahr früher als sonst zu finden sein.
Daher „auf der Hut“ sein und ständig nachschauen, bevor der gesamte Buchsbaum kahlgefressen ist.
Die Bekämpfung ist relativ einfach. Dies können Sie im Anhang nachlesen.
Buchsbäume
Buchsbaumzünsler:
Die Raupen verursachen einen Schabenfraß auf der Unterseite der Blätter. In der Regel gibt es 2 bis 3 Generationen jedes Jahr. Die Erste bereits im Mai, die Zweite im Juli/August Daher sollte man bereits im Mai Buchsbäume vor allem im Inneren Teil der Pflanze regelmäßig kontrollieren.
Bekämpfung:
1. Absammeln – dies ist jedoch sehr müßig
2. Wegblasen mit dem Dampfstrahler, niedriger Druck einstellen, dann aufsammlen und vernichten
3. Algenkalk: Man sollte prophylaktisch in der 2. Aprilhälfte Algenkalk auf die Buchsbäume streuen (wie Puderzucker). Da ist zwar zunächst ein grauer Belag auf den Blättern, dieser wird jedoch durch Regenwetter abgewaschen bzw. eingewaschen. Der Algenkalk bleibt danach als Mikrobelag an Blättern und Trieben und wehrt dadurch die Raupen des Buchsbaumzünslers ab.
Ich denke, man sollte diese Art der Bekämpfung 1-2-mal im Jahr wiederholen. Ca. im Juni und nochmal im August.
4. Biomittel spritzen (Bacillus thuringiensis). Dieses Mittel gibt es in allen Baumärkten, z. B. Raupenfrei von Neudorff und Anderen.
5. Chemische Mittel, z. B. Karate oder Biscaya. Diese (Insektizide) Insektengifte dürfen
jedoch nur von Fachleuten mit Sachkundenachweis gespritzt werden (z. B. die Firma C. Huhn).
Mein Rat: Man muss die Pflanzen beobachten und sobald sich eine Population Buchsbaumzünsler entwickelt hat (meist Ende Mai und nochmal im August) und anfängt zu fressen, sofort mit dem Bekämpfen beginnen!!!
Buchsbaumsterben:
Dies ist ein Pilz, welcher bei andauernder Nässe die Blätter und Triebe befällt. Gießen Sie daher Buchs nicht über Kopf sondern nur auf den Boden. Es gibt (noch) kein direktes Mittel. Jedoch hat sich Folicur (auch prophylaktisch) gut bewährt. Ansonsten die Pflanzen optimal (Standort, Nährstoffe, Wasser) versorgen.
Pflanzzeit? Eine Frage mit „sieben Siegeln“
Diese Frage ist für Fachleute relativ einfach zu beantworten, jedoch für viele Menschen ist diese Frage eine große Unbekannte!
Immer wieder, treffe ich Menschen – übrigens auch Hobbygärtner, die diese Frage nicht genau beantworten können.
Hauptpflanzzeit im Außenbereich (Garten, Freiflächen, freie Landschaft) ist allgemein der Herbst. Grundsätzlich kann man alle Pflanzen, umpflanzen, verpflanzen sobald die Pflanze abgeschlossen hat, das heißt, ein Gewebe – meist Kork sich an der Stelle gebildet hat, wo dann das Blatt abfällt. Die Korkschicht versiegelt sozusagen die Wunde, die ansonsten das abgefallene Blatt hinterlassen würde.
Fazit: sobald der Blattfall beginnt, erst dann kann man eine Pflanze verpflanzen. In der Regel ist das in der letzten Oktoberwoche der Fall. Erst jetzt kann man in der Regel alles umpflanzen bzw. neu pflanzen. Das ist der Beginn der Pflanzzeit! Dies geht dann solange der Boden offen, das heißt nicht gefroren ist. In den letzten Jahren meistens bis Weihnachten. Allerdings mit der Einschränkung, dass Stauden eine Mindesttemparatur von 12° C im Boden benötigen. Wird diese Bodentemperatur unterschritten, dann sollte man besser im Frühjahr pflanzen, es sei denn, man schützt diese vor Kahlfrösten. Dasselbe gilt auch für frostempfindliche Gehölze wie z.B. die Säckelblume (Ceanothus) oder der Mönchspfeffer (Vitex) und Andere.
Die Pflanzzeit setzt sich dann im Frühjahr ab ca. März fort, je nach Witterung. Meistens ist es jedoch von den Temperaturen ab Mitte März so angenehm, dass man Pflanzarbeiten durchführen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass diejenigen, welche Pflanzen verkaufen, von den Produktionsbetrieben (Baumschulen, Staudengärtnereien), Pflanzen geliefert bekommen. Diese haben die Pflanzen oft ab Mitte Dezember bis Anfang /Mitte März im Winterquartier und können somit nicht liefern. Man muss also abwarten bis ca. Mitte März – je nach Witterung, dass entsprechend geliefert werden kann. Diese Pflanzzeit endet dann ca. Mitte – Ende April mit dem Blatt- Austrieb.
Grundsätzlich kann man Container-Pflanzen ganzjährig pflanzen, jedoch mit der Einschränkung, dass im Winter, wenn der Boden gefroren ist, nichts geht. Ähnlich ist es im Hochsommer, jedoch umgekehrt, man könnte theoretisch zwar pflanzen, aber man muss eben 2-3 x am Tag wässern.
Stauden, Sträucher etc. bekommt man zwar ganzjährig, jedoch entspricht dieses Angebot bei weitem nicht dem Angebot was dann ab Ende Oktober verfügbar ist.
In der Zeit, Mai bis August, bekommt man nur sogenannte mehr oder weniger „Allerweltspflanzen“. Spezielle Pflanzen oder auch Sorten einzelner Pflanzen stehen außerhalb der Hauptpflanzzeit nicht zur Verfügung.
Das Pflanzensortiment in der gesamten Bandbreite aller Pflanzen steht immer nur ab ca. Ende Oktober (letzte Oktoberwoche) zur Verfügung.
Ganz besonders trifft dies für ausgefallene Rosensorten zu. Manche begehrten Sorten sind dann bereits vergriffen, bevor Sie auf dem Rosenfeld in der letzten Oktoberwoche gerodet werden. Allgemein ist der Herbst jedoch dem Frühjahr vorzuziehen, da die Pflanzen über Winter Faserwurzeln bilden. Dies geschieht in erster Linie – je nach Pflanzenart in frostfreien Zeitabschnitten. Durch die Bildung neuer Faserwurzeln kommen die Pflanzen wesentlich besser über die nächste Sommerzeit mit wenig Wasser. Zudem ist der Wurzelschluss – das heißt die Verbindung der Wurzeln mit dem Boden bei der Herbstpflanzung wesentlich besser, da die Regenfälle über das Winterhalbjahr und die damit einhergehenden Setzungen im Wurzelbereich jede noch so kleine Lücke im Boden verschließen.
Hat man diesen Artikel intensiv gelesen, dann hat man sicherlich verstanden, dass die Hauptpflanzzeit von Ende Oktober bis Mitte Dezember und dann wieder von Mitte März bis Ende April geht.
