Tipps für den Monat November
Jetzt im November muss in Gärten – „mehr oder weniger“ – für Ordnung gesorgt werden.
Zunächst muss das abgefallene Laub oder Nadeln – vor allem auf den Rasenflächen – zusammengerecht werden. Anschließend kommt dies auf den Kompost. Alle größeren Stauden (Prachtstauden/Solitärstauden) sind zum Teil durch den Wind abgeknickt, umgefallen oder hängen schräg und sind dadurch unansehnlich. Daher kann man diese abschneiden und zum Kompost bringen.
Wenn Sie ein „Naturfreund“ sind, können Sie auch alles belassen, da Insekten die hohlen Stängel als Winterquartier bzw. Eiablage nutzen. Herbstastern (Aster nov. angliae) und andere Herbstblüher, die noch am blühen sind, würde ich stehenlassen und erst abschneiden, wenn sie verblüht sind oder der erste Frost alles braun werden lässt.
Grundsätzlich: Dies geschieht nur wegen der Optik. Wir Menschen hätten gerne einen „aufgeräumten“ Garten. Für die Pflanzen und Tierwelt wäre es vorteilhaft man würde alles so belassen (außer Laubdecke auf dem Rasen). Die Kleintiere finden Unterschlupf und die abgestorbenen Triebe der Stauden schützen den Wurzelbereich zusätzlich vor Frost (Bruchauflage).
Bäume, Sträucher
Gehölze bzw. Solitärgehölze können jetzt geschnitten werden. Richtiger Schnitt bedeutet: Auslichten, d.h. alte Triebe entfernen. Dasselbe gilt für Triebe die über Kreuz oder nach innen wachsen. Alte Triebe sind in der Regel etwas dicker und auch farblich allgemein dunkler als jüngere Triebe. Auch Obstbäume können jetzt geschnitten werden. Hierzu sollte man jedoch einen intensiven Obstbaumschnittkurs besucht haben, ansonsten sollte man dies Fachkräften überlassen.
Thema Winterschutz: Hierzu ist es zurzeit noch zu früh (außer evtl. Rosen anhäufeln). Diese Arbeit sollte erst – je nach Witterung – Mitte Dezember bzw. kurz vor Weihnachten gemacht werden. Zu früher Winterschutz ist für die Pflanzen schlechter als gar kein Winterschutz!
Fazit: Mit dem Winterschutz unbedingt noch abwarten! Hierfür ist es im Moment noch zu warm!
Rasen
Das viele Regenwetter – vor allem im Oktober.- hat der Natur allgemein gutgetan. Die Rasenflächen sind weiter stark gewachsen. Sind Fehlstellen entstanden, so sollte man die Flächen mit einem Eisenrechen (oder Vertikutierer bei größeren Flächen) aufrauen und nachsäen. Ansonsten sollten die Rasenflächen bis auf ca. 4 cm geschnitten werden. Ist die Herbstdüngung (kalibetont) noch nicht erfolgt, so sollte dies schnellstens nachgeholt werden (Herbstdünger ca. 50 gr/m²). Falls auf dem Rasen eine Laubdecke liegt, muss diese vorher abgerecht und kompostiert werden, ansonsten fault der Rasen unter dieser Laubdecke.
Haben Sie einen Rasenroboter, so kann dieser jetzt gesäubert werden.
Vorsicht: Nicht mit dem Dampfstrahler, nur mit Wasser und Bürste, etc. Am besten gleich neue Messer montieren und nachdem der Akku auf der Ladestation geladen ist, in den Keller oder einen anderen trockenen Raum stellen. Im Januar sollte der Akku sicherheitshalber nochmal aufgeladen werden. Die Ladestation muss am Stromnetz bleiben! Bei Bedarf übernehmen wir dies gerne.
Kübelpflanzen
Es gab bereits vor 14 Tagen leichten Nachtfrost. Dass haben nur Gartenfreaks bemerkt. Vor den ersten Nachtfrösten müssen frostgefährdete Kübelpflanzen entweder abgedeckt und vor Frost geschützt werden. Die Pflanzen müssen dann an einen frostfreien Platz transportiert werden. Ist kein Nachtfrost mehr da, kann man sie wieder rausstellen. Das wäre der Idealfall – aber Vorsicht, man muss die Nacht-Temperaturen genauestens beobachten. Wer dies nicht ständig „im Auge“ hat, sollte frostempfindliche Pflanzen besser gleich an einen frostsicheren Platz transportieren. Jedoch diese Räume nicht heizen. Der Raum muss kühl und hell sein.
Merke: Wenn das Thermometer abends 5°C oder weniger anzeigt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt!
Faustregel Kübelpflanzen: So spät wie möglich im Herbst wegräumen! So früh wie möglich im Frühjahr raus räumen!
Nachfolgend eine kleine Auswahl der wichtigsten mediterranen Kübelpflanzen, welche nicht gleich weggeräumt werden müssen und ca. bis – 5°C vertragen:
Schmucklilie (Agapanthus umbellatus)
Olivenbaum (Olea europaea)
Granatapfel (Punica grantaum)
Zwergpalme (Chamaerops humilis)
Oleander (Nerium oleander) bis -5°C
Passionsblume (Passiflora caerulea)
Tasmanischer Eucalyptus (Eucalyptus gunnii)
Feige (Ficus carica)
Zylinderputzer (Callistemon citrinus)
Dattelpalme (Phoenix canariensis)
Losbaum (Clerodendrum thomsoniae)
Keulenlilie (Cordyline australis)
Zitrone (Citrus limon)
Wunderblume (Bougainvillea glabra) bis -3°
Palmfarn (Cycas revoluta) bis -8°C
Nachfolgend eine kleine Auswahl der wichtigsten frostempfindlichen Kübelpflanzen:
Engelstrompete (Brugmansia datura (suaveolens))
Wandelröschen (Lantana camara)
Bleiwurz (Plumbago auriculata)
Kartoffelblume (Solanum rantonnetii)
Elefantenfuss (Yucca elephantipes)
Jasmin (Jasminum polyanthum)
Dipladenia (Mandevilla sanderi) (bereits bei Temperaturen unter 8°C reinräumen)
Weiteres in der Dezember Ausgabe.
Buchsbaumzünsler
Diese Raupe „Nimmersatt“ wird wegen des warmen Wetters in diesem Jahr früher als sonst zu finden sein.
Daher „auf der Hut“ sein und ständig nachschauen, bevor der gesamte Buchsbaum kahlgefressen ist.
Die Bekämpfung ist relativ einfach. Dies können Sie im Anhang nachlesen.
Buchsbäume
Buchsbaumzünsler:
Die Raupen verursachen einen Schabenfraß auf der Unterseite der Blätter. In der Regel gibt es 2 bis 3 Generationen jedes Jahr. Die Erste bereits im Mai, die Zweite im Juli/August Daher sollte man bereits im Mai Buchsbäume vor allem im Inneren Teil der Pflanze regelmäßig kontrollieren.
Bekämpfung:
1. Absammeln – dies ist jedoch sehr müßig
2. Wegblasen mit dem Dampfstrahler, niedriger Druck einstellen, dann aufsammlen und vernichten
3. Algenkalk: Man sollte prophylaktisch in der 2. Aprilhälfte Algenkalk auf die Buchsbäume streuen (wie Puderzucker). Da ist zwar zunächst ein grauer Belag auf den Blättern, dieser wird jedoch durch Regenwetter abgewaschen bzw. eingewaschen. Der Algenkalk bleibt danach als Mikrobelag an Blättern und Trieben und wehrt dadurch die Raupen des Buchsbaumzünslers ab.
Ich denke, man sollte diese Art der Bekämpfung 1-2-mal im Jahr wiederholen. Ca. im Juni und nochmal im August.
4. Biomittel spritzen (Bacillus thuringiensis). Dieses Mittel gibt es in allen Baumärkten, z. B. Raupenfrei von Neudorff und Anderen.
5. Chemische Mittel, z. B. Karate oder Biscaya. Diese (Insektizide) Insektengifte dürfen
jedoch nur von Fachleuten mit Sachkundenachweis gespritzt werden (z. B. die Firma C. Huhn).
Mein Rat: Man muss die Pflanzen beobachten und sobald sich eine Population Buchsbaumzünsler entwickelt hat (meist Ende Mai und nochmal im August) und anfängt zu fressen, sofort mit dem Bekämpfen beginnen!!!
Buchsbaumsterben:
Dies ist ein Pilz, welcher bei andauernder Nässe die Blätter und Triebe befällt. Gießen Sie daher Buchs nicht über Kopf sondern nur auf den Boden. Es gibt (noch) kein direktes Mittel. Jedoch hat sich Folicur (auch prophylaktisch) gut bewährt. Ansonsten die Pflanzen optimal (Standort, Nährstoffe, Wasser) versorgen.
Pflanzzeit? Eine Frage mit „sieben Siegeln“
Diese Frage ist für Fachleute relativ einfach zu beantworten, jedoch für viele Menschen ist diese Frage eine große Unbekannte!
Immer wieder, treffe ich Menschen – übrigens auch Hobbygärtner, die diese Frage nicht genau beantworten können.
Hauptpflanzzeit im Außenbereich (Garten, Freiflächen, freie Landschaft) ist allgemein der Herbst. Grundsätzlich kann man alle Pflanzen, umpflanzen, verpflanzen sobald die Pflanze abgeschlossen hat, das heißt, ein Gewebe – meist Kork sich an der Stelle gebildet hat, wo dann das Blatt abfällt. Die Korkschicht versiegelt sozusagen die Wunde, die ansonsten das abgefallene Blatt hinterlassen würde.
Fazit: sobald der Blattfall beginnt, erst dann kann man eine Pflanze verpflanzen. In der Regel ist das in der letzten Oktoberwoche der Fall. Erst jetzt kann man in der Regel alles umpflanzen bzw. neu pflanzen. Das ist der Beginn der Pflanzzeit! Dies geht dann solange der Boden offen, das heißt nicht gefroren ist. In den letzten Jahren meistens bis Weihnachten. Allerdings mit der Einschränkung, dass Stauden eine Mindesttemparatur von 12° C im Boden benötigen. Wird diese Bodentemperatur unterschritten, dann sollte man besser im Frühjahr pflanzen, es sei denn, man schützt diese vor Kahlfrösten. Dasselbe gilt auch für frostempfindliche Gehölze wie z.B. die Säckelblume (Ceanothus) oder der Mönchspfeffer (Vitex) und Andere.
Die Pflanzzeit setzt sich dann im Frühjahr ab ca. März fort, je nach Witterung. Meistens ist es jedoch von den Temperaturen ab Mitte März so angenehm, dass man Pflanzarbeiten durchführen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass diejenigen, welche Pflanzen verkaufen, von den Produktionsbetrieben (Baumschulen, Staudengärtnereien), Pflanzen geliefert bekommen. Diese haben die Pflanzen oft ab Mitte Dezember bis Anfang /Mitte März im Winterquartier und können somit nicht liefern. Man muss also abwarten bis ca. Mitte März – je nach Witterung, dass entsprechend geliefert werden kann. Diese Pflanzzeit endet dann ca. Mitte – Ende April mit dem Blatt- Austrieb.
Grundsätzlich kann man Container-Pflanzen ganzjährig pflanzen, jedoch mit der Einschränkung, dass im Winter, wenn der Boden gefroren ist, nichts geht. Ähnlich ist es im Hochsommer, jedoch umgekehrt, man könnte theoretisch zwar pflanzen, aber man muss eben 2-3 x am Tag wässern.
Stauden, Sträucher etc. bekommt man zwar ganzjährig, jedoch entspricht dieses Angebot bei weitem nicht dem Angebot was dann ab Ende Oktober verfügbar ist.
In der Zeit, Mai bis August, bekommt man nur sogenannte mehr oder weniger „Allerweltspflanzen“. Spezielle Pflanzen oder auch Sorten einzelner Pflanzen stehen außerhalb der Hauptpflanzzeit nicht zur Verfügung.
Das Pflanzensortiment in der gesamten Bandbreite aller Pflanzen steht immer nur ab ca. Ende Oktober (letzte Oktoberwoche) zur Verfügung.
Ganz besonders trifft dies für ausgefallene Rosensorten zu. Manche begehrten Sorten sind dann bereits vergriffen, bevor Sie auf dem Rosenfeld in der letzten Oktoberwoche gerodet werden. Allgemein ist der Herbst jedoch dem Frühjahr vorzuziehen, da die Pflanzen über Winter Faserwurzeln bilden. Dies geschieht in erster Linie – je nach Pflanzenart in frostfreien Zeitabschnitten. Durch die Bildung neuer Faserwurzeln kommen die Pflanzen wesentlich besser über die nächste Sommerzeit mit wenig Wasser. Zudem ist der Wurzelschluss – das heißt die Verbindung der Wurzeln mit dem Boden bei der Herbstpflanzung wesentlich besser, da die Regenfälle über das Winterhalbjahr und die damit einhergehenden Setzungen im Wurzelbereich jede noch so kleine Lücke im Boden verschließen.
Hat man diesen Artikel intensiv gelesen, dann hat man sicherlich verstanden, dass die Hauptpflanzzeit von Ende Oktober bis Mitte Dezember und dann wieder von Mitte März bis Ende April geht.
