Tipps für den Monat August
In letzter Zeit ist das Wetter immer wieder wechselhaft bzw. regnerisch. Dies ist für die Natur weitgehend gut. Da in unserer Gegend jedoch nachhaltige Regenfälle oft nur minimal ausfallen, muss man Containerpflanzen/Kübelpflanzen und neu eingepflanzte Gehölze, Stauden und Sommerblumen trotzdem regelmäßig überprüfen und ggf. wässern. Oftmals regnet es bei uns weniger als angesagt, d.h. oft werden nur die Blätter der Bäume nass – das Wasser kommt nicht bis auf die Erde.
Schnittmaßnahmen:
Verblühte Rosen nach wie vor zurückschneiden – bis auf das erste 5er-Blatt oder tiefer, das ist sogar besser. Auch der Remontierschnitt bei bestimmten Stauden kann noch durchgeführt werden (siehe Pflanzenliste Tipps für den Monat Juli).
Rhododendron:
Gegen Zikaden wurde gerade gespritzt. So steht einer üppigen Rhododendronblüte nichts mehr im Wege. Die Zikaden sollte man dezimieren, da diese
durch das Anstechen der Knospen die Pilzkrankheit (Knospenbräune) übertragen.
Stauden:
Verblühte Blüten sollte man grundsätzlich abschneiden, da sie der Pflanze wegen der Ausbildung der Samen viel Kraft kosten. Ausgenommen sind jene Blütenstauden, welche man wegen der Optik der Blütenstände dran lassen sollte, z. B. Küchenschellen (Pulsatilla), Sonnenhut (Rudbeckia, Aronstab (Arum), Christophskraut (Actaea), Bärenklau (Acanthus), Acaena (Stachenüsschen), Kermesbeere (Phytolacca), Lampionblume (Physalis), etc.
Natürlich werden trockene oder gelbe Blätter ständig entfernt; dasselbe gilt auch für abge-
storbene Triebe. Verschiedene Stauden sollte man unbedingt leicht zurückschneiden damit sie besser überwintern (Ende August/Anfang September):
Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus)
Sonnenröschen (Helianthemum-Hybride)
Kokardenblume (Gaillardia-Hybride)
Lavendel (Lavendula officinalis)
Auch können nochmals verschiedene Pflanzen überprüft werden, welche für den Vorblütenschnitt bereits gestutzt wurden. Einzelne Triebe pinzieren (kleine Terminalspitze herausnehmen). Das sind in erster Linie Astern (spät blühende Sorten) und Herbstastern (Chrysanthemum/Leucanthemum).
Düngung:
Gehölze und Stauden sollten wegen der Ausreife nicht mehr gedüngt werden. Sehen Pflanzen schlecht aus – man sagt sie „hungern“ – so kann man sie flüssig düngen. Kübelpflanzen werden weiter – je nach Düngervorrat – flüssig gedüngt. In der Regel sind dies 2-3‰ Flüssig-Dünger im Gießwasser (2‰ = 20 ml Flüssigdünger in 10 ltr Wasser).
Rasen:
Zeigt die Rasenfläche ein helles Grün, so kann man mit Rasendünger nachdüngen; Wässern ist jedoch auch hierfür sehr wichtig, ansonsten kann es zu Verbrennungen kommen (braune Flecken im Rasen). Falls der Rasen grundsätzlich wegen Wassermangel nicht gewässert wird, darf auch nicht gedüngt werden! Nach wie vor, so oft wie möglich mähen. Mindestens 1–2-mal in der Woche. Ein Rasenroboter von Husqvarna mäht täglich. Das ist der Idealzustand. Durch das ständige mähen verzweigen sich die Rasengräser – es entsteht ein dichter Rasenteppich.
Dadurch haben Wildkräuter keine Chance zu wachsen. Gleichzeitig werden Wild-kräuter durch das häufige mähen eliminiert, da sie das ständige “Köpfen“ (Wegnahme der
Blätter) auf Dauer nicht vertragen. Mein Rasen im Hausgarten ist mittlerweile so dicht
gewachsen, dass selbst das Aussäen von Wildkräutern erfolglos bleiben würde.
Ein schöner Rasen ist somit immer eine Frage der Pflege:
- düngen und kalken
- Wässern nach Bedarf
- oft mähen
Buchsbaumzünsler
Diese Raupe „Nimmersatt“ wird wegen des warmen Wetters in diesem Jahr früher als sonst zu finden sein.
Daher „auf der Hut“ sein und ständig nachschauen, bevor der gesamte Buchsbaum kahlgefressen ist.
Die Bekämpfung ist relativ einfach. Dies können Sie im Anhang nachlesen.
Buchsbäume
Buchsbaumzünsler:
Die Raupen verursachen einen Schabenfraß auf der Unterseite der Blätter. In der Regel gibt es 2 bis 3 Generationen jedes Jahr. Die Erste bereits im Mai, die Zweite im Juli/August Daher sollte man bereits im Mai Buchsbäume vor allem im Inneren Teil der Pflanze regelmäßig kontrollieren.
Bekämpfung:
1. Absammeln – dies ist jedoch sehr müßig
2. Wegblasen mit dem Dampfstrahler, niedriger Druck einstellen, dann aufsammlen und vernichten
3. Algenkalk: Man sollte prophylaktisch in der 2. Aprilhälfte Algenkalk auf die Buchsbäume streuen (wie Puderzucker). Da ist zwar zunächst ein grauer Belag auf den Blättern, dieser wird jedoch durch Regenwetter abgewaschen bzw. eingewaschen. Der Algenkalk bleibt danach als Mikrobelag an Blättern und Trieben und wehrt dadurch die Raupen des Buchsbaumzünslers ab.
Ich denke, man sollte diese Art der Bekämpfung 1-2-mal im Jahr wiederholen. Ca. im Juni und nochmal im August.
4. Biomittel spritzen (Bacillus thuringiensis). Dieses Mittel gibt es in allen Baumärkten, z. B. Raupenfrei von Neudorff und Anderen.
5. Chemische Mittel, z. B. Karate oder Biscaya. Diese (Insektizide) Insektengifte dürfen
jedoch nur von Fachleuten mit Sachkundenachweis gespritzt werden (z. B. die Firma C. Huhn).
Mein Rat: Man muss die Pflanzen beobachten und sobald sich eine Population Buchsbaumzünsler entwickelt hat (meist Ende Mai und nochmal im August) und anfängt zu fressen, sofort mit dem Bekämpfen beginnen!!!
Buchsbaumsterben:
Dies ist ein Pilz, welcher bei andauernder Nässe die Blätter und Triebe befällt. Gießen Sie daher Buchs nicht über Kopf sondern nur auf den Boden. Es gibt (noch) kein direktes Mittel. Jedoch hat sich Folicur (auch prophylaktisch) gut bewährt. Ansonsten die Pflanzen optimal (Standort, Nährstoffe, Wasser) versorgen.
Pflanzzeit? Eine Frage mit „sieben Siegeln“
Diese Frage ist für Fachleute relativ einfach zu beantworten, jedoch für viele Menschen ist diese Frage eine große Unbekannte!
Immer wieder, treffe ich Menschen – übrigens auch Hobbygärtner, die diese Frage nicht genau beantworten können.
Hauptpflanzzeit im Außenbereich (Garten, Freiflächen, freie Landschaft) ist allgemein der Herbst. Grundsätzlich kann man alle Pflanzen, umpflanzen, verpflanzen sobald die Pflanze abgeschlossen hat, das heißt, ein Gewebe – meist Kork sich an der Stelle gebildet hat, wo dann das Blatt abfällt. Die Korkschicht versiegelt sozusagen die Wunde, die ansonsten das abgefallene Blatt hinterlassen würde.
Fazit: sobald der Blattfall beginnt, erst dann kann man eine Pflanze verpflanzen. In der Regel ist das in der letzten Oktoberwoche der Fall. Erst jetzt kann man in der Regel alles umpflanzen bzw. neu pflanzen. Das ist der Beginn der Pflanzzeit! Dies geht dann solange der Boden offen, das heißt nicht gefroren ist. In den letzten Jahren meistens bis Weihnachten. Allerdings mit der Einschränkung, dass Stauden eine Mindesttemparatur von 12° C im Boden benötigen. Wird diese Bodentemperatur unterschritten, dann sollte man besser im Frühjahr pflanzen, es sei denn, man schützt diese vor Kahlfrösten. Dasselbe gilt auch für frostempfindliche Gehölze wie z.B. die Säckelblume (Ceanothus) oder der Mönchspfeffer (Vitex) und Andere.
Die Pflanzzeit setzt sich dann im Frühjahr ab ca. März fort, je nach Witterung. Meistens ist es jedoch von den Temperaturen ab Mitte März so angenehm, dass man Pflanzarbeiten durchführen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass diejenigen, welche Pflanzen verkaufen, von den Produktionsbetrieben (Baumschulen, Staudengärtnereien), Pflanzen geliefert bekommen. Diese haben die Pflanzen oft ab Mitte Dezember bis Anfang /Mitte März im Winterquartier und können somit nicht liefern. Man muss also abwarten bis ca. Mitte März – je nach Witterung, dass entsprechend geliefert werden kann. Diese Pflanzzeit endet dann ca. Mitte – Ende April mit dem Blatt- Austrieb.
Grundsätzlich kann man Container-Pflanzen ganzjährig pflanzen, jedoch mit der Einschränkung, dass im Winter, wenn der Boden gefroren ist, nichts geht. Ähnlich ist es im Hochsommer, jedoch umgekehrt, man könnte theoretisch zwar pflanzen, aber man muss eben 2-3 x am Tag wässern.
Stauden, Sträucher etc. bekommt man zwar ganzjährig, jedoch entspricht dieses Angebot bei weitem nicht dem Angebot was dann ab Ende Oktober verfügbar ist.
In der Zeit, Mai bis August, bekommt man nur sogenannte mehr oder weniger „Allerweltspflanzen“. Spezielle Pflanzen oder auch Sorten einzelner Pflanzen stehen außerhalb der Hauptpflanzzeit nicht zur Verfügung.
Das Pflanzensortiment in der gesamten Bandbreite aller Pflanzen steht immer nur ab ca. Ende Oktober (letzte Oktoberwoche) zur Verfügung.
Ganz besonders trifft dies für ausgefallene Rosensorten zu. Manche begehrten Sorten sind dann bereits vergriffen, bevor Sie auf dem Rosenfeld in der letzten Oktoberwoche gerodet werden. Allgemein ist der Herbst jedoch dem Frühjahr vorzuziehen, da die Pflanzen über Winter Faserwurzeln bilden. Dies geschieht in erster Linie – je nach Pflanzenart in frostfreien Zeitabschnitten. Durch die Bildung neuer Faserwurzeln kommen die Pflanzen wesentlich besser über die nächste Sommerzeit mit wenig Wasser. Zudem ist der Wurzelschluss – das heißt die Verbindung der Wurzeln mit dem Boden bei der Herbstpflanzung wesentlich besser, da die Regenfälle über das Winterhalbjahr und die damit einhergehenden Setzungen im Wurzelbereich jede noch so kleine Lücke im Boden verschließen.
Hat man diesen Artikel intensiv gelesen, dann hat man sicherlich verstanden, dass die Hauptpflanzzeit von Ende Oktober bis Mitte Dezember und dann wieder von Mitte März bis Ende April geht.