Gartentipps

Tipps für den Monat  Juni

Nach dem vielen Regen im Winter und  dem trockenen Frühjahr bis Mitte Mai wächst alles trotzdem gut. Lediglich die Nachtfröste im April ließ viele Pflanzen etwas stocken.

Resultat: Es müsste mehr regnen aber hoffentlich nachts. Die kleinen Regenschauer sorgen nicht für nachhaltige Feuchtigkeit im Boden.

 

Rosen:

Diese wachsen im Moment kräftig und blühen bereits. Sollte es wieder trockener werden muss gewässert werden.

Man kann bei Rosen, ähnlich wie bei Stauden einen Vorblütenschnitt machen. Man schneidet ca. 1/3 der Triebe ca. 10 cm ab. Das hat zur Folge, dass die eingekürzten Triebe sich verzweigen und neu treiben, sodass sie dann später blühen als die Triebe, die belassen wurden. So kann man eine Verlängerung der Blühzeit ohne großen Aufwand herbeiführen.

Da Rosen ausgesprochene Starkzehrer sind, sollte die 2. Düngung Ende Juni/Anfang Juli erfolgen. (Die 1. Düngung war ja bereits Anfang April). Dies garantiert den weiteren Blütenflor für den Spätsommer/Herbst. Blaukorn ist vollkommen ausreichend.

Sollten Ihre Rosen wider Erwarten doch mal Läuse bekommen, so übergießen sie diese einfach mit Seifenlauge (Wasser und Schmierseife). Auch ein übergießen mit Brennnesselsud hilft eine Population an Läusen zu dezimieren. Läuse sind empfindliche Wesen und vertragen nicht viel.

Nur in Ausnahmefällen bei sehr starkem Befall sollte man chemische Mittel (Neem, Karate) einsetzen.

Wildkräuter wachsen in der Pflanzfläche natürlich genauso gut wie unsere Kulturpflanzen/Zierpflanzen/-gehölze. Daher schnellstens alle Wildkräuter entfernen bevor diese aussamen.

Giersch, Ackerwinde, Zaunwinde und Ackerschachtelhalm kann man nur mit Wuchsstoffen bzw. Spezialherbiziden zu Leibe rücken. Natürlich sehr vorsichtig spritzen, dass keine anderen Pflanzen getroffen werden – oder diese mit Zeitungspapier abdecken.

 

Vorblütenschnitt:

Im Moment kann man 1/3 der vorhandenen Triebe auf die Hälfte einkürzen, damit die Blütezeit der betreffenden Stauden verlängert wird:

 

Flammenblume – Phlox paniculata

Sonnenauge – Heliopsis, ssp

Herbstaster – Chrysanthemum Indicum-Hybr.

Glattblattaster – Aster novi-belgii

Rauhblattaster – Aster novi-angliae

Stauden-Herbstastern – Aster dumosus

Eisenhut – Aconitum napellus u. Andere

Stauden-Sonnenblumen – Helianthus decapetalus

Grönlandmargerite – Arctanthemum arcticum

Fette Henne – Sedum telephium

Gelenkblume – Physostegia virginiana

Prärienessel – Monarda fistulosa

Herbstanemone –  Anemone hupehensis

Schlangenkopf – Chelone obliqua

Mädchenauge – Coreopsis, ssp.

u.a.

 

Verblühte Blüten der Alpenaster, der Schleifenblume etc. sollte /kann man abschneiden. Dann bilden sich kleine Samen; die Pflanze kann sich besser selbst kräftigen.

Eine 2. Düngung des Rasens sollte dann in der 2. Junihälfte erfolgen. Damit sind beste Voraussetzungen gegeben, damit sich der Rasen gut entwickeln kann. Der Unkrautbesatz geht dann automatisch zurück.

Wir streuen Dünger grundsätzlich mit der Hand aus. Man muß natürlich auf ein gleichmäßiges Streubild achten. Ist man ungeübt, so verteilt man die vorgesehene Düngemenge auf 2 Arbeitsgänge jeweils die Hälfte des vorgesehenen Düngers: 1x längs und 1x quer gestreut. Kastendüngerstreuer halte ich für ungeeignet, da man den Dünger nicht genau ausbringen kann (Überlappungen, Streifen bleiben frei). Schleuderdüngerstreuer sind hierfür besser geeignet.

 

Der Rasen sollte mindestens jede Woche einmal gemäht werden – im Moment ist es sogar besser 2x in der Woche zu mähen. Mit dieser Maßnahme wird die Grasnarbe dichter und das Unkraut wird dezimiert (das viele mähen „vertragen“ die Unkräuter sehr schlecht).

 

Schnecken:

Sobald es regnet oder wenn gewässert wird werden die Schecken aktiv. Regen/Gewitterschauer sind ideale Bedingungen für Schnecken. Sie vermehren sich gut und müssen dann schnellstens bekämpft werden.

Daher schnellstens Mesurol streuen; ca. 2 Körner je m² reichen!

Dieses Mittel enthält Lockstoffe und ist sicher in seiner Anwendung. 1 Korn für eine Schnecke reicht. Wir haben Schneckenkorn Mesurol in 1-kg Packungen vorrätig.

 

Tipp:    Streut man Schneckenkorn bereits im April, so hat man die ersten Schnecken eliminiert. Diese können dann keine Eier mehr legen. Die Population bzw. Plage ist dann insgesamt viel geringer!

 

 

 

 

Buchsbaumzünsler

In der Presse wurde bereits vor dem Buchsbaumzünsler gewarnt.

Den Buchsbaumzünsler sollte man nach wie vor, wie bereits im April/Mai beschrieben, „im Auge behalten“ (siehe weiter unten Buchsbaumzünsler Bekämpfung). Dasselbe gilt für das „Buchsbaumsterb

 

 

 

 

 

 

Buchsbaumzünsler

Diese Raupe „Nimmersatt“ wird wegen des warmen Wetters in diesem Jahr früher als sonst zu finden sein.

Daher „auf der Hut“ sein und ständig nachschauen, bevor der gesamte Buchsbaum kahlgefressen ist.

Die Bekämpfung ist relativ einfach. Dies können Sie im Anhang nachlesen.

 

Buchsbäume

Buchsbaumzünsler:

Die Raupen verursachen einen Schabenfraß auf der Unterseite der Blätter. In der Regel gibt es 2 bis 3 Generationen jedes Jahr. Die Erste bereits im Mai, die Zweite im Juli/August Daher sollte man bereits im Mai Buchsbäume vor allem im Inneren Teil der Pflanze regelmäßig kontrollieren.

Bekämpfung:

1. Absammeln – dies ist jedoch sehr müßig

2. Wegblasen mit dem Dampfstrahler, niedriger Druck einstellen, dann aufsammlen und vernichten

3. Algenkalk: Man sollte prophylaktisch in der 2. Aprilhälfte Algenkalk auf die Buchsbäume streuen (wie Puderzucker). Da ist zwar zunächst ein grauer Belag auf den Blättern, dieser wird jedoch durch Regenwetter abgewaschen bzw. eingewaschen. Der Algenkalk bleibt danach als Mikrobelag an Blättern und Trieben und wehrt dadurch die Raupen des Buchsbaumzünslers ab.

Ich denke, man sollte diese Art der Bekämpfung 1-2-mal im Jahr wiederholen. Ca. im Juni und nochmal im August.

4. Biomittel spritzen (Bacillus thuringiensis). Dieses Mittel gibt es in allen Baumärkten, z. B. Raupenfrei von Neudorff und Anderen.

5. Chemische Mittel, z. B. Karate oder Biscaya. Diese (Insektizide) Insektengifte dürfen

jedoch nur von Fachleuten mit Sachkundenachweis gespritzt werden (z. B. die Firma C. Huhn).

Mein Rat:  Man muss die Pflanzen beobachten und sobald sich eine Population Buchsbaumzünsler entwickelt hat (meist Ende Mai und nochmal im August) und anfängt zu fressen, sofort mit dem Bekämpfen beginnen!!!

 

Buchsbaumsterben:

Dies ist ein Pilz, welcher bei andauernder Nässe die Blätter und Triebe befällt. Gießen Sie daher Buchs nicht über Kopf sondern nur auf den Boden. Es gibt (noch) kein direktes Mittel. Jedoch hat sich Folicur (auch prophylaktisch) gut bewährt. Ansonsten die Pflanzen optimal (Standort, Nährstoffe, Wasser) versorgen.

 

Pflanzzeit? Eine Frage mit „sieben Siegeln“

Wann ist im Garten Pflanzzeit?

Diese Frage ist für Fachleute relativ einfach zu beantworten, jedoch für viele Menschen ist diese Frage eine große Unbekannte!

Immer wieder, treffe ich Menschen – übrigens auch Hobbygärtner, die diese Frage nicht genau beantworten können.

Hauptpflanzzeit im Außenbereich (Garten, Freiflächen, freie Landschaft) ist allgemein der Herbst. Grundsätzlich kann man alle Pflanzen, umpflanzen, verpflanzen sobald die Pflanze abgeschlossen hat, das heißt, ein Gewebe – meist Kork sich an der Stelle gebildet hat, wo dann das Blatt abfällt. Die Korkschicht versiegelt sozusagen die Wunde, die ansonsten das abgefallene Blatt hinterlassen würde.

Fazit: sobald der Blattfall beginnt, erst dann kann man eine Pflanze verpflanzen. In der Regel ist das in der letzten Oktoberwoche der Fall. Erst jetzt kann man in der Regel alles umpflanzen bzw. neu pflanzen. Das ist der Beginn der Pflanzzeit! Dies geht dann solange der Boden offen, das heißt nicht gefroren ist. In den letzten Jahren meistens bis Weihnachten. Allerdings mit der Einschränkung, dass Stauden eine Mindesttemparatur von 12° C im Boden benötigen. Wird diese Bodentemperatur unterschritten, dann sollte man besser im Frühjahr pflanzen, es sei denn, man schützt diese vor Kahlfrösten. Dasselbe gilt auch für frostempfindliche Gehölze wie z.B. die Säckelblume (Ceanothus) oder der Mönchspfeffer (Vitex) und Andere.

Die Pflanzzeit setzt sich dann im Frühjahr ab ca. März fort, je nach Witterung. Meistens ist es jedoch von den Temperaturen ab Mitte März so angenehm, dass man Pflanzarbeiten durchführen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass diejenigen, welche Pflanzen verkaufen, von den Produktionsbetrieben (Baumschulen, Staudengärtnereien), Pflanzen geliefert bekommen. Diese haben die Pflanzen oft ab Mitte Dezember bis Anfang /Mitte März im Winterquartier und können somit nicht liefern. Man muss also abwarten bis ca. Mitte März – je nach Witterung, dass entsprechend geliefert werden kann. Diese Pflanzzeit endet dann ca. Mitte – Ende April mit dem Blatt- Austrieb.

Grundsätzlich kann man Container-Pflanzen ganzjährig pflanzen, jedoch mit der Einschränkung, dass im Winter, wenn der Boden gefroren ist, nichts geht. Ähnlich ist es im Hochsommer, jedoch umgekehrt, man könnte theoretisch zwar pflanzen, aber man muss eben 2-3 x am Tag wässern.

Stauden, Sträucher etc. bekommt man zwar ganzjährig, jedoch entspricht dieses Angebot bei weitem nicht dem Angebot was dann ab Ende Oktober verfügbar ist.

In der Zeit, Mai bis August, bekommt man nur sogenannte mehr oder weniger „Allerweltspflanzen“. Spezielle Pflanzen oder auch Sorten einzelner Pflanzen stehen außerhalb der Hauptpflanzzeit nicht zur Verfügung.

Das Pflanzensortiment in der gesamten Bandbreite aller Pflanzen steht immer nur ab ca. Ende Oktober (letzte Oktoberwoche) zur Verfügung.

Ganz besonders trifft dies für ausgefallene Rosensorten zu. Manche begehrten Sorten sind dann bereits vergriffen, bevor Sie auf dem Rosenfeld in der letzten Oktoberwoche gerodet werden. Allgemein ist der Herbst jedoch dem Frühjahr vorzuziehen, da die Pflanzen über Winter Faserwurzeln bilden. Dies geschieht in erster Linie – je nach Pflanzenart in frostfreien Zeitabschnitten. Durch die Bildung neuer Faserwurzeln kommen die Pflanzen wesentlich besser über die nächste Sommerzeit mit wenig Wasser. Zudem ist der Wurzelschluss – das heißt die Verbindung der Wurzeln mit dem Boden bei der Herbstpflanzung wesentlich besser, da die Regenfälle über das Winterhalbjahr und die damit einhergehenden Setzungen im Wurzelbereich jede noch so kleine Lücke im Boden verschließen.

 

Hat man diesen Artikel intensiv gelesen, dann hat man sicherlich verstanden, dass die Hauptpflanzzeit von Ende Oktober bis Mitte Dezember und dann wieder von Mitte März bis Ende April geht.