Gartentipps

Tipps für den Monat September

Im Juli und August war es in unserer Region trocken und teilweise sehr warm. Pflanzen, welche nicht gewässert wurden, haben stark gelitten oder sind vertrocknet (Rasen). Wer ausreichend gewässert hat, hat diese Sorge nicht.

Schnittmaßnahmen Rosen:

Wie üblich, verblühte Blüten an Rosen entfernen. Zurückschneiden wie immer über dem ersten 5er Blatt oder aber auch tiefer. Dann treibt die Rose in den Blattachseln wieder aus und blüht. Schneidet man stärker zurück, dann treibt die Rose auch stärker wieder aus. Daher empfehle ich, nicht nur den verblühten Trieb über dem ersten 5er Blatt abzuschneiden, sondern stärker zurückzuschneiden.

Wenn starke Grundtriebe wachsen, so sollte man diese pinzieren (2-3 cm Spitze rausnehmen), dann verzweigen sich diese Triebe und wachsen „nicht in den Himmel“. Falls ein Wildtrieb aus der Unterlage treibt (aus dem Boden) ist dieser leicht zu erkennen. Die Blätter sind fahlgrün und haben immer 7 Fiederblätter oder mehr. Diesen Trieb sollte man nicht abschneiden; er sollte „gerissen“ werden. Man legt diese Stelle frei und reißt den Trieb nach unten ab. Danach ist gewährleistet, dass alle schlafenden Augen erfasst und entfernt sind. Somit kann kein neuer Wildtrieb entstehen.

Einer prächtigen Rosen-Nachblüte steht somit nichts mehr im Wege!

 

Schnittmaßnahmen Stauden:

Triebe von Stauden die vergilbt oder trocken sind, abgestorbene Teile – Triebe, Blüten – sollte man ebenso entfernen. Samenstände an Stauden – sofern diese nicht zur Zier bleiben – sollen immer abgeschnitten werden. Grundsätzlich wird dadurch die Pflanze gestärkt. Die Kraft, welche nicht in die Samenbildung geht, kommt der Pflanze zugute.

Auch Sommerflieder (Buddleja davidii) kann man einen Remontierschnitt machen. Verblühte Blüten sofort rausschneiden – denn kommen nochmals aus den Achseln neue Blüten.

 

Besonderheit Lavendel:

Für alle Lavendel gilt folgendes:

Ca. Anfang September die verblühten Blüten mit einem Stück Trieb (2-3 cm) abschneiden. Damit setzt das vegetative Wachstum ein und die Pflanzen überwintern wesentlich besser.

Im Frühjahr (Ende März Anfang April) erfolgt dann der eigentliche Rückschnitt.

Dasselbe gilt auch für die folgenden Stauden:

  • Kokardenblume (Gaillardia-Hybride) (komplett zurückschneiden auch mit aktuellen Blüten)
  • Sonnenröschen (Helianthemum-Hybr.)
  • Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus)
  • Primärmalve (Sidalcea-Hybride ‘Rosanna‘)
  • Fingerhut (Digitalis ferruginea ‘Gigantea‘)
  • Glockenblume (Campanuela-Hybr. ‘Solidora‘)
  • Lavendel (Lavandula) augustifolia i. S.
  • Italienische Ochsenzunge (Anchusa azurea)
  • Penstemon pinifolium ‘Shades of Mango‘
  • Bartfaden (Penstemon-Hybride ‘Blackbird‘)
  • Garten-Silber-Raute (Artemisia schmidtiana)
  • Fenchel (Foeniculum vulgare ‘Rubrum‘)
  • Schleierkraut (Rispiges Gipskraut) (Gypsophila paniculata)

Rasen

Wenn der Rasen regelmäßig gewässert wurde, kann der Rasen mindestens 1-mal pro Woche gemäht werden. Ab Mitte September bis Mitte Oktober kann der Rasen zum letzten Mal gedüngt werden. Jedoch muß Herbstdünger verwendet werden (kalibetont). Kali erhöht die Frosthärte und stärkt die Zellen gegen Krankheiten.

Kübelpflanzen können noch bis Mitte September flüssig gedüngt werden. Dann sollte man aufhören zu düngen, da ansonsten die Pflanzen vergeilen und frostanfälliger sind.

Gehölze sollte man jetzt im Spätsommer/Herbst nicht mehr düngen. Ansonsten geht die Frosthärte verloren und man muss Frostschäden befürchten.

 

Allgemeinde Schnittmaßnahmen

Buxus, Bonsais und Hecken sollte man jetzt (Anfang September) zum letzten Mal schneiden. Dann treiben diese nochmals kurz aus und geben bis zur nächsten Vegetationsperiode ein gutes Bild ab.

Achtung: Frisch geschnittene Buxus benötigen nach dem Schnitt Sonnenschutz – sonst gibt es Verbrennungen (Sonnenbrand).

 

 

 

 

Buchsbaumzünsler

Diese Raupe „Nimmersatt“ wird wegen des warmen Wetters in diesem Jahr früher als sonst zu finden sein.

Daher „auf der Hut“ sein und ständig nachschauen, bevor der gesamte Buchsbaum kahlgefressen ist.

Die Bekämpfung ist relativ einfach. Dies können Sie im Anhang nachlesen.

 

Buchsbäume

Buchsbaumzünsler:

Die Raupen verursachen einen Schabenfraß auf der Unterseite der Blätter. In der Regel gibt es 2 bis 3 Generationen jedes Jahr. Die Erste bereits im Mai, die Zweite im Juli/August Daher sollte man bereits im Mai Buchsbäume vor allem im Inneren Teil der Pflanze regelmäßig kontrollieren.

Bekämpfung:

1. Absammeln – dies ist jedoch sehr müßig

2. Wegblasen mit dem Dampfstrahler, niedriger Druck einstellen, dann aufsammlen und vernichten

3. Algenkalk: Man sollte prophylaktisch in der 2. Aprilhälfte Algenkalk auf die Buchsbäume streuen (wie Puderzucker). Da ist zwar zunächst ein grauer Belag auf den Blättern, dieser wird jedoch durch Regenwetter abgewaschen bzw. eingewaschen. Der Algenkalk bleibt danach als Mikrobelag an Blättern und Trieben und wehrt dadurch die Raupen des Buchsbaumzünslers ab.

Ich denke, man sollte diese Art der Bekämpfung 1-2-mal im Jahr wiederholen. Ca. im Juni und nochmal im August.

4. Biomittel spritzen (Bacillus thuringiensis). Dieses Mittel gibt es in allen Baumärkten, z. B. Raupenfrei von Neudorff und Anderen.

5. Chemische Mittel, z. B. Karate oder Biscaya. Diese (Insektizide) Insektengifte dürfen

jedoch nur von Fachleuten mit Sachkundenachweis gespritzt werden (z. B. die Firma C. Huhn).

Mein Rat:  Man muss die Pflanzen beobachten und sobald sich eine Population Buchsbaumzünsler entwickelt hat (meist Ende Mai und nochmal im August) und anfängt zu fressen, sofort mit dem Bekämpfen beginnen!!!

 

Buchsbaumsterben:

Dies ist ein Pilz, welcher bei andauernder Nässe die Blätter und Triebe befällt. Gießen Sie daher Buchs nicht über Kopf sondern nur auf den Boden. Es gibt (noch) kein direktes Mittel. Jedoch hat sich Folicur (auch prophylaktisch) gut bewährt. Ansonsten die Pflanzen optimal (Standort, Nährstoffe, Wasser) versorgen.

 

Pflanzzeit? Eine Frage mit „sieben Siegeln“

Wann ist im Garten Pflanzzeit?

Diese Frage ist für Fachleute relativ einfach zu beantworten, jedoch für viele Menschen ist diese Frage eine große Unbekannte!

Immer wieder, treffe ich Menschen – übrigens auch Hobbygärtner, die diese Frage nicht genau beantworten können.

Hauptpflanzzeit im Außenbereich (Garten, Freiflächen, freie Landschaft) ist allgemein der Herbst. Grundsätzlich kann man alle Pflanzen, umpflanzen, verpflanzen sobald die Pflanze abgeschlossen hat, das heißt, ein Gewebe – meist Kork sich an der Stelle gebildet hat, wo dann das Blatt abfällt. Die Korkschicht versiegelt sozusagen die Wunde, die ansonsten das abgefallene Blatt hinterlassen würde.

Fazit: sobald der Blattfall beginnt, erst dann kann man eine Pflanze verpflanzen. In der Regel ist das in der letzten Oktoberwoche der Fall. Erst jetzt kann man in der Regel alles umpflanzen bzw. neu pflanzen. Das ist der Beginn der Pflanzzeit! Dies geht dann solange der Boden offen, das heißt nicht gefroren ist. In den letzten Jahren meistens bis Weihnachten. Allerdings mit der Einschränkung, dass Stauden eine Mindesttemparatur von 12° C im Boden benötigen. Wird diese Bodentemperatur unterschritten, dann sollte man besser im Frühjahr pflanzen, es sei denn, man schützt diese vor Kahlfrösten. Dasselbe gilt auch für frostempfindliche Gehölze wie z.B. die Säckelblume (Ceanothus) oder der Mönchspfeffer (Vitex) und Andere.

Die Pflanzzeit setzt sich dann im Frühjahr ab ca. März fort, je nach Witterung. Meistens ist es jedoch von den Temperaturen ab Mitte März so angenehm, dass man Pflanzarbeiten durchführen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass diejenigen, welche Pflanzen verkaufen, von den Produktionsbetrieben (Baumschulen, Staudengärtnereien), Pflanzen geliefert bekommen. Diese haben die Pflanzen oft ab Mitte Dezember bis Anfang /Mitte März im Winterquartier und können somit nicht liefern. Man muss also abwarten bis ca. Mitte März – je nach Witterung, dass entsprechend geliefert werden kann. Diese Pflanzzeit endet dann ca. Mitte – Ende April mit dem Blatt- Austrieb.

Grundsätzlich kann man Container-Pflanzen ganzjährig pflanzen, jedoch mit der Einschränkung, dass im Winter, wenn der Boden gefroren ist, nichts geht. Ähnlich ist es im Hochsommer, jedoch umgekehrt, man könnte theoretisch zwar pflanzen, aber man muss eben 2-3 x am Tag wässern.

Stauden, Sträucher etc. bekommt man zwar ganzjährig, jedoch entspricht dieses Angebot bei weitem nicht dem Angebot was dann ab Ende Oktober verfügbar ist.

In der Zeit, Mai bis August, bekommt man nur sogenannte mehr oder weniger „Allerweltspflanzen“. Spezielle Pflanzen oder auch Sorten einzelner Pflanzen stehen außerhalb der Hauptpflanzzeit nicht zur Verfügung.

Das Pflanzensortiment in der gesamten Bandbreite aller Pflanzen steht immer nur ab ca. Ende Oktober (letzte Oktoberwoche) zur Verfügung.

Ganz besonders trifft dies für ausgefallene Rosensorten zu. Manche begehrten Sorten sind dann bereits vergriffen, bevor Sie auf dem Rosenfeld in der letzten Oktoberwoche gerodet werden. Allgemein ist der Herbst jedoch dem Frühjahr vorzuziehen, da die Pflanzen über Winter Faserwurzeln bilden. Dies geschieht in erster Linie – je nach Pflanzenart in frostfreien Zeitabschnitten. Durch die Bildung neuer Faserwurzeln kommen die Pflanzen wesentlich besser über die nächste Sommerzeit mit wenig Wasser. Zudem ist der Wurzelschluss – das heißt die Verbindung der Wurzeln mit dem Boden bei der Herbstpflanzung wesentlich besser, da die Regenfälle über das Winterhalbjahr und die damit einhergehenden Setzungen im Wurzelbereich jede noch so kleine Lücke im Boden verschließen.

 

Hat man diesen Artikel intensiv gelesen, dann hat man sicherlich verstanden, dass die Hauptpflanzzeit von Ende Oktober bis Mitte Dezember und dann wieder von Mitte März bis Ende April geht.